Kleidung und Nachhaltigkeit

Wer kennt es nicht? Das schöne Oberteil im Schaufenster, das schicke Outfit im Online Shop, zu dem man auch noch die passenden Schuhe findet? Und kaum hat man es das erste Mal an, entscheidet unser Unterbewusstsein, dass wir es doch höchstens einmal im Jahr anziehen werden. Das scheinen wir aber nicht auf Anhieb wahrzunehmen, hängen es voller Euphorie in den Schrank und holen es leider lange Zeit nicht mehr heraus. „Wenn ich mal wieder im Urlaub bin, ziehe ich es an“ oder „wenn ich ein wichtiges Meeting habe werde ich es tragen.“ Das sind die treibenden Gedanken, die uns meist vor der Rücksendung abhalten. Und schon suchen wir weiter nach Klamotten, die wir irgendwann mal tragen (könnten). Auch ich bin hier sehr ambitioniert, da ich mich auch sehr für Fashion interessiere. Ich bin meist offen für neue Trends, auch wenn ich nicht alles gleich anziehe. In den letzten Monaten habe ich aber an mir selbst erkannt und gelernt, dass ich (wie vermutlich auch einige andere) leider einfach deutlich mehr Klamotten (und ich meine wirklich deutlich mehr) im Schrank hängen habe, als dass ich diese überhaupt regelmäßig anziehen könnte.

Immer wieder trage ich aber doch dieselben Klamotten, weil andere gar nicht zu mir passen, oder wohl nicht zum aktuellen Anlass und eigentlich auch sonst nie passen. Das habe ich beim Kauf natürlich erstmal ausgeblendet, weil ich darin doch „so super“ aussehe. Ganz anders als sonst… Und hier liegt der erste Fehler… Ich arbeite also seit geraumer Zeit ein wenig an mir (& das muss ich in dieser Sache noch ganz schön viel!), um hier etwas zu ändern. Zum einen wollte ich herausfinden, was zu mir passt, seien es Schnitte oder Farben, damit ich wahllose Käufe im Laden direkt vermeiden kann und erst gar nicht in der Einkaufseuphorie versinke.

Zum anderen versuche ich die Klamotten, die ich habe alle mal zu tragen um herauszufinden, was aktuell einfach fehl am Platz ist. Diese werde ich entweder verschenken, spenden oder auf Vinted verkaufen (unbezahlte Werbung). Aber der noch wichtigere Step ist & bleibt einfach, die Neuanschaffungen bedacht zu tätigen und zu überlegen, ob das Kleidungsstück mich auch „langfristig glücklich“ macht. Und meine nächsten Schritte werden nun sein, dass ich mehr auf die Herstellungsorte, Materialien und die Qualität achten möchte. Das bedeutet jetzt nicht, dass wir all unsere Kleidung wegschmeißen & lauter neue „nachhaltige“ Teile kaufen müssen. Ich bin immer noch der Meinung, dass man auch „nicht nachhaltige“ Kleidung, die man eh schon besitzt nicht einfach wegschmeißen sollte, nur um zu sagen, dass man nur noch nachhaltig lebt & „Made in Bangladesh“ total verabscheut. Natürlich ist das nicht gut und man sollte es auch nicht weiter unterstützen, aber meiner Meinung nach ist es auch nicht richtig, diese Klamotten vorzeitig zu entsorgen, sondern man sollte sie dann erst recht bis zum Schluss tragen und die Ressourcen nicht auf diese Art verschwenden. Alles andere hat für mich nur den Zweck, dass man den äußeren Schein wahrt und das ist ja wohl nicht Zweck der Sache. Zumindest für mich…

„Susty“ zu werden bzw. zu sein heißt für mich nicht, alles mit Zwang und sofort zu ändern, was ich bis jetzt „falsch“ gemacht habe, sondern mein (Kauf-) Verhalten AB JETZT zu bessern. Und auch das kann nicht von jetzt auf gleich erfolgreich passieren. Auch hier muss man Schritt für Schritt und in seinem Tempo und Stil vorangehen, um langfristig auf möglichst viel achten zu können. Zumindest mir geht es so, dass ich mir ohnehin nicht alles auf einmal merken und das umsetzen kann. Aber auch hier hat jeder seinen eigenen Weg.

Und auf was man bei Klamotten alles achten kann & sollte, schreibe ich in meinem nächsten Beitrag etwas zusammen.

Ich freu mich drauf!

Eure Lea

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